… hatte heute mal wieder eines dieser erbaulichen Gespräche mit einer sehr netten Internetredaktion, die mehrere Portale im Netz betreiben: „Wir haben Autoren, die gute Texte für 2 bis 6 Cent / Wort liefern. Das ist viel günstiger als bei Ihnen.“ Die Antwort der Redakteurin auf meine Frage, ob sie für diese Preise denn Unique Content (=exklusive Texte) erwarte: „Auf jeden Fall. Wir brauchen Unique Content.“ Über Seminare, wie die des DJV, die freien Journalisten Verhandlungstechniken für Preisverhandlungen beibringen wollen, wundere ich mich dann nur noch….
3 Antworten auf „Die Ansprüche steigen, die Preise fallen…“
Viele der so genannten „guten Texte“ stammen von Hobby-Autoren, Schülern und Studenten, die sich über kleine Nebeneinkünfte freuen. Neulich fragte die Betreiberin eines Online-Portals über Xing bei mir an, ob ich Reisetexte für 0,5 Cent/Wort schreiben würde. Bei einem Text von 400 Wörtern wären das gerade mal 2 Euro und je nach Recherche 0,50-1 Euro die Stunde. Ich habe der guten Frau klargemacht, dass auch Journalisten KV, Miete und Nebenkosten zahlen müssen und ich zudem nicht jahrelang studiert habe, um dann weniger als eine ungelernte Arbeitskraft zu verdienen. Die trauen sich echt was!
… dreister geht immer. Nur frage ich mich, warum Leute sich für ein paar Cent zum Schreibflocki machen, selbst wenn es ein Hobby ist, kann ich es nicht nachvollziehen.
naja, doch, versteh‘ ich schon. am Anfang ist man froh, wenn man irgendwo was veröffentlichen kann, da geht’s einem ja nicht wirklich um’s Verdienen.
aber höchst seltsam ist die Sache schon, wenn dann wirklich Schüler, die eben gern schreiben, gleich viel für ihre Arbeit kriegen wie Profis…