Zuletzt aktualisiert am 4. August 2017 um 17:52
… meine Reportage im Deutschlandradio Kultur:
In Lettlands Hauptstadt blüht wieder das jüdische Leben
Von Robert B. Fishman
Riga. Die religiöse Landschaft in Lettlands Hauptstadt wird bunter. Das gilt auch für die jüdische Gemeinde Rigas. Allerdings gehören zur Gemeinde viele Juden, die unterschiedliche Wurzeln haben und sich, ihre Herkunft und ihren Glauben ganz unterschiedlich definieren.
Auf der Bühne des kleinen Theaterraums singt und tobt ein langhaariger Mann, der in einem Stück aus dem zaristischen Russland gut den Rasputin spielen könnte. Psoj Koroljenko singt in rasender Geschwindigkeit, wechselt vom Russischen ins Jiddische, Englische oder Französische, ohne dass ihm irgendeine dieser Sprachen Mühe zu bereiten scheint. Als Klezmer-Sänger ist er schon überall in der westlichen Welt und in Osteuropa aufgetreten.
Die Gäste sitzen an kleinen Tischen, an denen sie während der Vorstellung in Ruhe ihr Bier oder einen Wein trinken können. Die Bedienung kommt, auch wenn es in dem Trubel etwas dauert. Während einige der vornehm gekleideten Herrschaften den rasenden Wüstling auf der Bühne mit sehr skeptischen, bisweilen deutlich irritierten Blicken mustern, sind viele der jungen Besucher begeistert. Nach der fast dreistündigen Show, die Koroljenko trotz seines vollen Einsatzes scheinbar ohne jede Anstrengung überstanden hat, bitten einige junge Männer den „Maestro“ respektvoll um Autogramme und wollen sich mit ihm zusammen fotografieren lassen. Koroljenko macht geduldig mit.
So unterschiedlich wie die Gäste des kleinen Theaters……
2 Antworten auf „„Das Wunder von Riga““
Hat dies auf So schee scho – der Reiseblog rebloggt und kommentierte:
jüdisches Leben in Riga, meine Reportage im Deutschlandradio zum Lesen und Hören…
Spannend!