Zuletzt aktualisiert am 17. September 2017 um 9:36
… Wald überwuchert die Bunker, der Leuchtturm rostet in den tiefblauen Himmel, die Wohnbaracken der sowjetischen Marinesoldaten verfallen und im ehemaligen Marinehafen üben junge Hip-Hoper den Breakdance.
„Für junge Leute gibt es hier ja sonst nichts“ erzählt Wadim verschwitzt und atemlos in einer Trainingspause. Schräg gegenüber, im frisch renovierten Schulgebäude schwärmt die ehemalige Lehrerin von der guten alten Sowjetzeit: „Wir hatten hier ein wunderbares Leben, Theater, Konzerte, schöne Wohnungen, alles, was wir brauchten.“ Ihr Mann, einst Mechaniker und Ingenieur im Ausbildungszentrum der sowjetischen Atom-U-Boot-Flotte fährt heute die wenigen Besucher im nagelneuen Honda über holprige Sandpisten durchs ehemalige Militärgeände. „Ich bin Pensionär und bewache die Schule“, erzählt er, zeigt auf auf im Gestrüpp verschwindende Bunker und weit hinaus aufs Meer: „Die Kanone, die hier stand konnte bis rüber nach Finnland schießen….“
Eine Antwort auf „Paldiski: Estnisch-russischer Hip-Hop in Sowjet-Ruinen“
Cool. Komme selbst aus ehemaliger Sowjetunion und kenne solche „Szenen“. Manchmal wirkt es etwas traurig.