Man findet es überall: im Eis der Arktis, in der Tiefsee, auf den höchsten Bergen, in der Wüste und in unseren Körpern: Plastik. Allein wir in Deutschland produzieren jedes Jahr 6,3 Millionen Tonnen Kunststoff-Müll. Die Hälfte davon sind Einweg-Verpackungen. Obwohl Kunststoff so leicht ist, ergibt die Menge 20 Mal das Gewicht des Kölner Doms.
Würde man den weltweiten Plastikmüll des Jahres 2020 einschmelzen, könnte man damit eine eine neun Meter breite Straße zum Mond bauen.
Und es wird immer mehr. Seit der Jahrtausendwende hat sich der weltweite Plastikmüll-Berg fast verdoppelt. Das Weltwirtschaftsforum rechnet damit, dass in 20 Jahren nochmal doppelt so viel Plastik auf den Markt kommt wie heute. Die Vereinten Nationen befürchten, dass 2050 doppelt mehr Kunststoff-Abfall als Fische in den Meeren schwimmen wird.
Was können wir gegen die Plastikflut tun? Unverpackt einkaufen, mehr wieder verwerten, feste Seife und Shampoo am Stück statt Gel aus der Einweg-Flasche? Ideen gibt es viele, aber sie reichen nicht aus, um die Plastikflut einzudämmen. Retten kann uns – wenn überhaupt – nur die Summe aus vielen Einzelschritten.
Meine Reportage in der WDR-Sendung Quarks über die Plastik-Müll-Flut und wie mehr davon wiederverwertet werden kann:
Beitrag:
Montagmorgen in der Eulenklasse der Diesterweg-Grundschule in Bielefeld – nicht die beste Zeit, um Viertklässler für Müllvermeidung zu begeistern. Doch es klappt. Die Kinder hören aufmerksam zu. Lehrerin Evelyn Vince-Bilstein hat zwei Versuche vorbereitet.
Die Kinder filtern brackig-braunes Wasser in ein Glas. So erfahren sie, wie eine Kläranlage funktioniert. Das gefilterte Wasser ist klar und scheint sauber. Aber filtern Sand und Vlies auch Mikroplastik heraus?
O-Ton: Kinder
Ich glaube nicht, dass das rausgefiltert wird, weil das so kleine Teilchen sind.
Was meinst du?
Also ich meine auch nicht, dass das rausgefiltert wird, weil so Mikroplastik, das kommt da durch, würde ich sagen.
Also ich glaube auch nicht wirklich, dass das jetzt rausgefiltert werden könnte, weil das halt wirklich ganz, ganz klein ist.
Der nächste Versuch zeigt, dass die Kinder das richtig einschätzen. Sie wringen und reiben ein Stück Fleece-Stoff. …