In Marseille hat mir die Tochter einer meiner Interview- und Gesprächspartnerinnen versprochen, mir die vielen Interviews zu einem fairen Preis abzutippen. Vereinbarter Liefertermin 12. Februar. Seitdem ist die Frau verschwunden. Keine Antwort auf die Mails mit meinen Nachfragen, kein Rückruf auf die vielen Nachrichten, die ich auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen habe.
Nun wird es knapp. Die Redaktion wartet auf meine Manuskripte. So habe ich den Abtipp-Job im deutsch-französischen XING-Netzwerk connexion emploi ausgeschrieben. Innerhalb von nicht mal 8 Stunden hatte ich 18 Bewerbungen. Die Leute haben für einen so einfachen Job, für den ich auch nicht viel bezahlen kann, komplette Lebensläufe und aufwändige Anschreiben geschickt – fast so, als ginge es um eine hoch dotierte Managerstelle. Die Job-Not muss also groß sein. Beworben haben sich u.a. Journalist/inn/en, ausgebildete Übersetzer/innen, manche auch mit Dr-Titel. Ich war völlig baff, was nun.? Ich musste tatsächlich 17 Absagen schreiben. Ein komisches Gefühl, wo ich sonst solche Schreiben nur bekomme ;-). Die Rache des Schicksals: Der Mann, der den Job bekommen hat, weil er mir den frühesten Liefertermin versprochen hatte, schickt mir pünktlich zum vereinbarten Abgabetermin heute Nachmittag eine Mail: Er schafft es wegen einem dringenden Notfall nicht rechtzeitig. Jetzt habe ich einen Teil der Arbeit hier und hoffe auf Fortsetzung…