Samstag Nachmittag, 27.12.2008, Tel Aviv, Strandpromenade:
.. fast in Sicht- und Hoerweite des Krieges entspannen sich die Tel Aviver am Strand, spielen Beach-Volleyball, geniessen in den Strandcafes die milde Wintersonne oder tanzen am freien Samstag Nachmittag zu meist melancholischen Liedern auf der Promenade, manche verhalten, viele voller Hingabe und Leidenschaft . Lebensenergie pur, trotz der Nachrichten oder vielleicht gerade deswegen.
Mit den schwersten Luftangriffen seit 1967 will die Luftwaffe die Raketenangriffe aus Gaza auf die grenznahen Staedte im Sueden beenden. Am 19. Dezember hatte die Hamas den von ihren Extremisten immer wieder gebrochenen Waffenstillstand gekuendigt. Doch Bomben und Raketen bringen keinen Frieden. Ein junger Franzose, der vor 3 Jahren nach Israel eingewandert ist und nun in einem der Strandrestaurants bedient, zuckt angesichts der Politik resigniert die Schultern. „Was soll ich noch sagen, wenn schon die Politiker keine Loesung finden.“ Mein 80-jaehrige Tante, die seit 1952 in Israel lebt: „Und, was sagst Du zu unserer Politik?“ Eine Antwort erwartet sie nicht. Ist es nicht schrecklich, was soll nur werden?“