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Von unfreiwilligen Systemwechseln, aufsteigenden Raubtieren und fiesen Betrügern

Nach drei Jahren wird mein Mac Book langsamer. An den dank technischem Kamerafortschritt immer größeren Bilddateien kaut und würgt das arme Ding zunehmend lange herum. Ein Neues muss her. Die Rache sollte bitter sein. Ein Schnäppchen im Netz via E-Bay bestellt. Das schicke Teil kommt aus dem fernen Lübeck flott per Paketdienst herbeigeeilt. Aufgeklappt, die alten Einstellungen via W-Lan übertragen (da haben die bei apple mitgedacht, ist ja auch teuer genug, das Spielzeug mit dem angefressenen Apfel). Und dann das Desaster: Der neue Rechner, auf dem nun statt der Löwen (10.7) ein Berglöwe (10.8) herumgeistert, will die Daten von meinen Sicherungsplatten nicht lesen. Hin und herkopiert, rückgesichert, Festplatte neu formatiert, nichts hilft, außer apple care. Die Warteschleife dort ist lang. So wird die Minute telefonieren mit der Hotline gemessen am Festpreis für das Care Paket immer preiswerter.

Mit allem Hin und Her war mehr als ein Arbeitstag weg. Des Dramas zweiter Teil: Das alte Mac Book bei ebay feilgeboten. Wenig später verkündet eine freundliche Mail aus Malaysia, man wolle das Gerät für die studierende Tochter, die es unbedingt brauche, sofort aus der laufenden Versteigerung kaufen. Viele Mails hin und her, eine Internetrecherche bei diversen Paketdienste (Ich wollte immer schon wissen, wer zu welchen Konditionen Pakete nach Malaysia verschickt und frage mich nun, wo wie ich dieses nun angehäufte Fachwissen gewinnbringend vermarkten kann).

Wenig später eine Paypal-Nachricht: Ich hätte eine Zahlung von einer Mastercard erhalten. Die Summe stimmt. Weil ich Kreditkarten nicht wirklich traue, schaue ich auf mein Konto: Nichts da. Anruf bei der Paypal-Hotline, Warteschleife, eine freundliche, völlig ahnungslose Dame empfiehlt, nichts zu verschicken, bevor nicht die Zahlung auf meinem Konto eingegangen sei. In der Mail, die täuschend echt nach paypal aussieht, hieß es dagegen, das Geld würde gutgeschrieben, sobald ich die Tracking-Nummer der versendeten Ware an paypal gemailt hätte.

Paypals Deutschland Hotline dazu: Nein, so etwas gibt es bei uns nicht: Und nun? Viele Mails und Telefonate später noch ein Anruf bei Paypal Deutschland am nächsten Tag, nachdem dort niemand meine schriftliche Anfrage beantwortet hat: „Ein Betrug, schicken Sie nichts weg.“

Nun  läuft die Versteigerung  bis Freitag 18 Uhr 45 weiter. Die freundliche Käuferin aus Malaysia hat sich  nicht mehr gemeldet. Die Arbeitswoche ist fast vorbei und ich wollte Euch und Sie ja eigentlich nur fragen, ob jemand vielleicht ein gut erhaltenes, treues Macbook Pro (2010) in gute Hände übernehmen mag:  https://www.ebay.de/itm/330934891740?ssPageName=STRK:MESELX:IT&_trksid=p3984.m1558.l2649

Von Robert B Fishman

freier Journalist, Autor (Hörfunk und Print), Fotograf, Moderator, Reiseleiter und mehr

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